Protokoll der Mitgliederversammlung am 19.08.2021 (Ort: Weisenheim am Berg, Protokollant: Manfred Schumacher)
Die Mitgliederversammlung wurde fristgerecht einberufen, die Tagesordnung mitgeteilt. Gegen Form und Frist der Einladung wurden keine Einwände erhoben. Die Beschlussfähigkeit wurde zu Beginn der Sitzung festgestellt.
14 Anwesende: Marcela Wenz, Bernhard Walter, Uli und Erika Schmitz, Rolf-Dieter Löw, Teresa Schulte, Dieter Weingärtner, Manfred und Marlene Schumacher, Madelene Braunnagel, Jan und Dietlind Knipper, Klaus Weber, Vera Honert
Eröffnung der Sitzung und Bericht des Vorstands: um 18.00 Uhr durch Uli Schmitz. Kurzer Lagebericht über unsere Projekte. Unterstützt wurden die Projekte Mitraniketan in Indien, Sakhinettipalli in Indien, Green Society Public School in Katmandu/Nepal und Family of Hope Services in Windhoek/Namibia. Genauere Berichte zu den Einzelprojekten werden auf den Tagesordnungspunkt „Weiterführung der Projektarbeit“ verlegt.
Uli weist darauf hin, dass durch „Corona“ alle Projekte stark gelitten haben. Dem wurde durch unsere speziellen „Coronaaufrufe“ entgegengetreten, was sehr erfolgreich war: Mehr als 20.000,– Euro sind allein für Mitraniketan gespendet worden. Die Partnerschaftsbörse Eine Welt der Stadt Karlsruhe unterstützte uns diesmal mit 1800,–€ für das Mädchenwohnheim in Mitraniketan und mit 800,–€ Corona-Akuthilfe. Eine beträchtliche Summe konnte durch ein Bußgeldverfahren eingenommen werden. Dank an Bernhard Walter, der dies vermittelt hatte. Aktueller Kontostand aller Konten: ca. 68.000 Euro.
Leider musste in 2021 (Corona) die Indienfahrt des Heisenberg-Gymnasiums ausfallen, was sonst auch immer für zusätzliche Spenden gesorgt hatte.
Die Email-Adressen der Vereinsmitglieder sind immer noch nicht vollständig erfasst, so dass weiterhin ein Teil der Infos etc. per Post erledigt werden muss. Dies ist zeitaufwändiger und erhöht die Verwaltungskosten (erneuter Aufruf im Jahresbericht).
Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang stellt das Auffinden unserer Homepage im Internet dar, da es sehr viele Vereine mit dem gleichen Namen gibt. Beim nächsten Anschreiben an die Mitglieder soll auf den Zusatz .org hingewiesen werden. Damit kommt man unweigerlich auf die Seite unseres Vereins „Zukunft für Kinder“.
Mitglieder, die lange nicht gespendet haben (mind. 5 Jahre), sollen aus der Adressenliste entfernt werden. Dies sollte aber mit einem persönlichen Anschreiben verbunden sein und mit der Frage, ob in Zukunft vielleicht doch wieder eine Spenden- tätigkeit aufgenommen werden könnte.
Das Sparkonto bei der Postbank wurde aufgelöst. Das Postbank Girokonto wird beibehalten, da immer noch Spenden von relativ vielen Vereinsmitgliedern darauf eingehen.
Erika will finanziell bessere Möglichkeiten für den Druck unserer Mitglieder-Info eruieren. Sie betreut und aktualisiert auch unsere Homepage. Dafür vielen Dank. Sie weist auch auf das Amazon-Smile-Projekt hin, bei dem 0,5% der Einkaufssumme bei Online-Einkäufen über Amazon unserem Verein gutgeschrieben werden können.
Uli beendet seine Ausführungen mit der dringenden Bitte an alle Anwesenden, neue Mitglieder anzuwerben. Bernhard ergänzt, dass auch neue Möglichkeiten für Spenden erschlossen und dabei auch einzelne Projekte mehr in den Fokus gestellt werden sollten, weil das die Spendenbereitschaft erhöhen würde.
Bericht des Kassenwarts: Uli Schmitz legt den Finanzbericht 2020 vor.
Die Gesamteinnahmen betragen in 2020 | € 36.106,88 |
Die Ausgaben belaufen sich auf | € 43.984,00 |
(davon € 1.314,00 Verwaltungskosten) | |
Der Kontostand am 31.12.2020 betrug* | € 33.633,86 |
(*weitere Angaben im Finanzbericht 2020) | |
Der aktuelle Kontostand (Mitte August 2021) | € 68.000,00 |
Uli weist auf die deutlich erhöhten Verwaltungskosten hin, die deshalb gestiegen seien, da die zusätzlichen (erfolgreichen) Spendenaufrufe (Corona) vor allem die Portoausgaben erhöht hätten.
Der aktuelle Mitgliederstand liegt bei 135, bei leicht fallender Tendenz. Der „normale“ Spenderkreis ist größtenteils identisch, wurde aber durch die besonderen Corona-Hilfs-Aufrufe in 2020 und im ersten Halbjahr 2021 massiv ausgedehnt.
Bericht des Kassenprüfers: Dieter Weingärtner hat am 19.08.2021 die Kasse geprüft. Nach Einsicht in Kassenbücher, Belege, Überweisungen und Kontoauszüge stellt Herr Weingärtner die ordnungsgemäße Führung der Kasse fest und beantragt die Entlastung des Kassenführers Uli Schmitz.
Die Entlastung erfolgt einstimmig: Die Versammlung bedankt sich ausdrücklich bei Dieter, der den weiten Weg von Berlin auf sich genommen hat.
Bernhard schlägt vor, in Zukunft auch den aktuellen Kassenstand zum Zeitpunkt der Versammlung zu überprüfen, um die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder zu bestätigen. Bernhard betont, dass damit kein persönliches Misstrauen verbunden sei, sondern der klaren Darstellung der Finanzen diene. Dieter Weingärtner stellt die Übereinstimmung der genannten Zahlen mit den aktuellen Kontoständen fest. Dieses Prozedere soll auch in Zukunft beibehalten werden.
Entlastung des Vorstandes: Der Antrag von Dieter auf Entlastung des Vorstands wird einstimmig angenommen, bei drei Enthaltungen der Vorstände.
Berichte über unsere Projekte und deren Weiterführung
Family of Hope Services (Windhoek/Namibia): Dieses Projekt wird von unserem Vereinsmitglied Teresa Schulte betreut. Die Schule ist wegen Corona seit drei Monaten wieder geschlossen. Allerdings leisten die Mitarbeiter dieses Projektes auch sonst vielfältige Hilfen. So läuft zur Zeit ein sog. „feeding program“, durch das die Ernährung von ca. 300 Familien in diesem Slumgebiet zumindest notdürftig sichergestellt werden kann. Weiterhin gibt es eine psychologische Betreuung und praktische Hilfen für die Familien und die Kinder, von denen viele traumatisiert sind. Neben Corona leiden die Menschen in diesem Jahr auch noch unter einem extrem harten Winter. Im neuen Schuljahr sind Ausgaben für die Erweiterung eines Pausenraums bzw. -hofs, für die Fortsetzung des Ernährungs- programms sowie für weitere Schulmaterialien geplant. Außerdem soll der bereits von „Zukunft für Kinder“ im letzten Jahr vorfinanzierte Container (Klassenzimmer) eingeweiht werden.
Der Antrag auf Bezahlung eines Sozialarbeiters wird kontrovers diskutiert. Dies würde nicht im Einklang mit der Vereinssatzung stehen, nur nachhaltige Hilfe zu leisten und keine laufenden Kosten zu übernehmen. Andererseits können besondere Notlagen wie zur Zeit auch einmalige Soforthilfen erfordern. Der Begriff der Nachhaltigkeit müsste genauer definiert werden, denn die gleiche Problematik tritt auch in anderen Projekten auf, z.B. bei der Bezahlung von Lehrergehältern. Festgehalten wird, dass für laufende (Personal-) Kosten nicht explizit gespendet wird, dass aber der Projektleitung über eine allgemeine Corona-Hilfe die Möglichkeit gegeben wird, deren Verwendung selbst zu bestimmen.
Frau Schulte beantragt 4.500,– Euro, davon 1.500,– Euro Corona-Hilfe. Es wird ein Vorratsbeschluss gefasst, da für den im letzten Jahr finanzierten Container noch keine Belege vorhanden sind. Eine Auszahlung der 4.500 Euro erfolgt nach Eingang der Belege.
Sakhinettipalli (Andra Pradesh/Indien): Manfred Schumacher berichtet, dass die finanzielle Lage des Projekts aufgrund von Corona durch starke Preissteigerungen, aber auch durch die immer häufiger auftretenden Tropenstürme und Überflutungen sehr angespannt ist. Hinzu kommen noch Ausgaben für Hygiene, Masken und andere Schutzmaßnahmen sowie die Auflage des Staates, einen „medical-room“ einzurichten. Zum Glück sind die Kinder bis jetzt von Ansteckungen verschont geblieben, aber durch die Quasi-Isolation der Kinder, die ständige Betreuung und die finanziellen Engpässe ist die Familie Nathen an der Grenze der Belastbarkeit – oder darüber hinaus. Dennoch geht es den Kindern – auch durch unsere Hilfe – den Umständen entsprechend gut. Für die nächste Zeit kann kein neues Projekt in Angriff genommen werden. Es geht jetzt erst einmal um die Beseitigung der Flutschäden, um Reparaturen und Instandhaltungen der bisherigen, weitgehend von uns finanzierten Dinge und Einrichtungen. Dafür beantragt Manfred Schumacher, laut Aufstellung von Mr. Kim Nathen, 6.600 Euro, plus 2.000,– Euro Corona-Hilfe. Kim Nathen bedankt sich in seiner Info ausdrücklich für unsere bisherige Hilfe.
Social Wellfare Council (Kathmandu/Nepal): Dr. Rolf Löw betreut dieses Projekt. Das Schulgebäude ist fertiggesgtellt, ca. 340 Schüler können unterrichtet werden. Davon bezahlen ca. 160 Kinder kein Schulgeld, da sie aus sehr armen Bevölkerungsschichten kommen. Diese Familien werden zur Zeit mit Lebensmittelpaketen unterstützt, da sie am meisten unter der Coronakrise leiden. Armut und Arbeitslosigkeit wurden auch hier extrem verstärkt. Die Infektionszahlen sind im ganzen Land sehr hoch; es herrscht ein allgemeiner Lockdown. Auch die Schule musste deswegen seit ca. eineinhalb Jahren schließen. Ein weiteres Problem stellt bei fehlenden Schulgeldzahlungen die Bezahlung der Lehrer dar, die ja nicht einfach entlassen werden können.
Rolf Löw stellt den Antrag auf 4.500,– Euro zur Finanzierung weiterer Lebensmittelpakete für die bedürftigen Familien sowie auf 3.500,– Euro Coronahilfe, über deren Verwendung vor Ort entschieden werden kann.
Mitraniketan (Kerala/Indien): Uli Schmitz berichtet, dass die Schule wegen Corona größtenteils geschlossen war. Die selbst generierten Einnahmen des Projektes sind seit längerer Zeit weggebrochen. Die Lehrergehälter können, wie in Nepal, zur Zeit ebenfalls nicht gezahlt werden. Außerdem ist es sehr schwierig, die Kinder aus den weiter entfernt liegenden Stammesgebieten zurück nach Mitra zu bekommen, da es immer wieder zu Lockdowns kommt und der Schulbetrieb zeitweise untersagt wird. Die Familien der Kinder haben häufig nicht einmal mehr das Nötigste zum Überleben.
Beantragt wird deshalb eine Corona-Hilfe von 2.000,– Euro Darüber hinaus soll die bereits in den letzten Jahren durchgeführte Renovierung des alten Mädchenwohnheims fortgesetzt werden, um den Mädchen nach ihrer Rückkehr eine menschenwürdige Unterkunft zu ermöglichen. Nachdem in den letzten Jahren das Erdgeschoss, das Dachgestühl, das Dach und der Außenbereich saniert worden sind, soll nun der Ausbau des ersten Stocks in Angriff genommen werden.
Uli Schmitz schlägt vor, eine erste Rate von 12.000 Euro in 2021 auszuzahlen und im nächsten Jahr mit einer weiteren Rate von 12.000 Euro die Renovierung des Mädchenwohnheims zu beenden. Die Möglichkeit, Unterstützungsmaßnahmen in dieser Höhe zu leisten, resultiert in erster Linie aus Spenden, die projektgebunden eingegangen sind.
Die beantragten Gelder für die einzelnen Projekte werden einstimmig genehmigt.
Verschiedenes
- Bernhard Walter regt an, dass nach Möglichkeit (Entwicklung der Pandemie?) unsere Projekte von Vereinsmitgliedern besucht werden sollten. Dies würde eine bessere Kontrolle ermöglichen und die Motivation für Spenden erhöhen.
- Rolf Löw erklärt seine Bereitschaft, eine Reise zu dem Nepal-Projekt zu organisieren. Das Heisenberg-Gymnasium wird in (ferner?) Zukunft wieder seine Indienfahrten aufnehmen und auch für das Projekt in Namibia gibt es Möglichkeiten für einen Besuch (eventuell Uli und Erika in 2022). Sakhinetipalli wird aufgrund der abgelegenen Lage und der Verhältnisse in absehbarer Zeit schwierig bleiben.
- Die Suche nach neuen Projekten soll intensiviert werden. Damit könnte neuer Schwung in den Verein gebracht werden, hoffentlich auch mit jungen Mitgliedern. Grundsätzlich ist auch eine Unterstützung von Projekten in Deutschland oder Europa möglich.
Dank an Ika und Uli für Speis und Trank und Gastfreundschaft! Sitzungsende um 22.30 Uhr