Jahresbericht 2021

Protokoll der Mitgliederversammlung am 19.08.2021 (Ort: Weisenheim am Berg,  Protokollant: Manfred Schumacher)

Die Mitgliederversammlung wurde fristgerecht einberufen, die Tagesordnung mitgeteilt. Gegen Form und Frist der Einladung wurden keine Einwände erhoben. Die Beschlussfähigkeit wurde zu Beginn der Sitzung festgestellt.

14 Anwesende: Marcela Wenz, Bernhard Walter, Uli und Erika Schmitz, Rolf-Dieter Löw,  Teresa Schulte, Dieter Weingärtner, Manfred und Marlene Schumacher, Madelene Braunnagel, Jan und Dietlind Knipper, Klaus Weber, Vera Honert

Eröffnung der Sitzung und Bericht des Vorstands: um 18.00 Uhr durch Uli Schmitz. Kurzer Lagebericht über unsere Projekte. Unterstützt wurden die Projekte Mitraniketan in Indien, Sakhinettipalli in Indien, Green Society Public School in Katmandu/Nepal und Family of Hope Services in Windhoek/Namibia. Genauere Berichte zu den Einzelprojekten werden auf den Tagesordnungspunkt „Weiterführung der Projektarbeit“ verlegt.

Uli weist darauf hin, dass durch „Corona“ alle Projekte stark gelitten haben. Dem wurde durch unsere speziellen „Coronaaufrufe“ entgegengetreten, was sehr erfolgreich war: Mehr als 20.000,– Euro  sind allein für Mitraniketan gespendet worden. Die Partnerschaftsbörse Eine Welt der Stadt Karlsruhe unterstützte uns diesmal mit 1800,–€ für das Mädchenwohnheim in Mitraniketan und mit 800,–€ Corona-Akuthilfe. Eine beträchtliche Summe konnte durch ein Bußgeldverfahren eingenommen werden. Dank an Bernhard Walter, der dies vermittelt hatte. Aktueller Kontostand aller Konten: ca. 68.000 Euro.

Leider musste in 2021 (Corona) die Indienfahrt des Heisenberg-Gymnasiums ausfallen, was sonst auch immer für zusätzliche Spenden gesorgt hatte.

Die Email-Adressen der Vereinsmitglieder sind  immer noch nicht vollständig erfasst, so dass weiterhin ein Teil der Infos etc. per Post erledigt werden muss. Dies ist zeitaufwändiger und erhöht die Verwaltungskosten (erneuter Aufruf im Jahresbericht).

Ein weiteres Problem  in diesem Zusammenhang stellt das Auffinden unserer Homepage im Internet dar, da es  sehr viele Vereine mit dem gleichen Namen gibt. Beim nächsten Anschreiben an die Mitglieder soll auf den Zusatz .org hingewiesen werden. Damit kommt man unweigerlich auf die Seite unseres Vereins „Zukunft für Kinder“.

Mitglieder, die lange nicht gespendet haben (mind. 5 Jahre), sollen aus der Adressenliste entfernt werden. Dies sollte aber mit einem persönlichen Anschreiben verbunden sein und mit der Frage, ob in Zukunft vielleicht doch wieder eine Spenden- tätigkeit  aufgenommen werden könnte.

Das Sparkonto bei der Postbank wurde aufgelöst. Das Postbank Girokonto wird beibehalten, da immer noch Spenden von relativ vielen Vereinsmitgliedern darauf  eingehen.

Erika will finanziell bessere Möglichkeiten für den Druck unserer Mitglieder-Info eruieren. Sie betreut und aktualisiert auch unsere Homepage. Dafür vielen Dank. Sie weist auch auf das Amazon-Smile-Projekt hin, bei dem 0,5% der Einkaufssumme bei Online-Einkäufen über Amazon unserem Verein gutgeschrieben werden können. 

Uli beendet seine Ausführungen mit der dringenden Bitte an alle Anwesenden, neue Mitglieder anzuwerben. Bernhard ergänzt, dass auch neue Möglichkeiten für Spenden erschlossen und dabei auch einzelne Projekte mehr in den Fokus gestellt werden sollten, weil das die Spendenbereitschaft erhöhen würde.

Bericht des Kassenwarts: Uli Schmitz legt den Finanzbericht 2020 vor.

Die Gesamteinnahmen betragen in 2020€ 36.106,88
Die Ausgaben belaufen sich auf€ 43.984,00
(davon € 1.314,00 Verwaltungskosten)
Der Kontostand am 31.12.2020 betrug*€ 33.633,86
     (*weitere Angaben im Finanzbericht 2020)
Der aktuelle Kontostand  (Mitte August 2021)€ 68.000,00

Uli weist auf die deutlich erhöhten Verwaltungskosten hin, die deshalb gestiegen seien, da die zusätzlichen (erfolgreichen) Spendenaufrufe (Corona) vor allem die Portoausgaben erhöht hätten.

Der aktuelle Mitgliederstand liegt bei 135, bei leicht fallender Tendenz. Der „normale“ Spenderkreis ist größtenteils identisch, wurde aber durch die besonderen Corona-Hilfs-Aufrufe in 2020 und im ersten Halbjahr 2021 massiv ausgedehnt.

Bericht des Kassenprüfers: Dieter Weingärtner  hat am 19.08.2021 die Kasse geprüft. Nach Einsicht in Kassenbücher, Belege, Überweisungen und Kontoauszüge stellt Herr Weingärtner die  ordnungsgemäße Führung der Kasse fest und beantragt die Entlastung des Kassenführers Uli Schmitz.

Die Entlastung erfolgt einstimmig: Die Versammlung bedankt sich ausdrücklich bei Dieter, der den weiten Weg von Berlin auf sich genommen hat.

Bernhard schlägt vor, in Zukunft auch den aktuellen Kassenstand zum Zeitpunkt der Versammlung zu überprüfen, um die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder zu bestätigen. Bernhard betont, dass damit kein persönliches Misstrauen verbunden sei, sondern der klaren Darstellung der Finanzen  diene. Dieter Weingärtner stellt die Übereinstimmung der genannten Zahlen mit den aktuellen Kontoständen fest. Dieses Prozedere soll auch in Zukunft beibehalten werden.

Entlastung des Vorstandes: Der Antrag von Dieter auf Entlastung des Vorstands wird einstimmig angenommen, bei drei Enthaltungen der Vorstände.

Berichte über unsere Projekte und deren Weiterführung

Family of Hope Services (Windhoek/Namibia): Dieses Projekt wird von unserem Vereinsmitglied Teresa Schulte betreut. Die Schule ist wegen Corona seit drei Monaten wieder geschlossen. Allerdings leisten die Mitarbeiter dieses Projektes auch sonst vielfältige Hilfen. So läuft zur Zeit ein sog. „feeding program“, durch das die Ernährung von ca. 300 Familien in diesem Slumgebiet zumindest notdürftig sichergestellt werden kann. Weiterhin gibt es eine psychologische Betreuung und praktische Hilfen für die Familien und die Kinder, von denen viele traumatisiert sind. Neben Corona leiden die Menschen in diesem Jahr auch noch unter einem extrem harten Winter. Im neuen Schuljahr sind Ausgaben für die Erweiterung eines Pausenraums bzw. -hofs, für die Fortsetzung des Ernährungs- programms sowie  für weitere Schulmaterialien geplant. Außerdem soll der bereits von „Zukunft für Kinder“ im letzten Jahr vorfinanzierte Container (Klassenzimmer) eingeweiht  werden. 

Der Antrag auf Bezahlung eines Sozialarbeiters wird kontrovers diskutiert. Dies würde nicht im Einklang mit der Vereinssatzung stehen, nur nachhaltige Hilfe zu leisten und keine laufenden Kosten zu übernehmen. Andererseits können besondere Notlagen wie zur Zeit auch einmalige Soforthilfen erfordern. Der Begriff der Nachhaltigkeit müsste genauer definiert werden, denn die gleiche Problematik tritt auch in anderen Projekten auf, z.B. bei der Bezahlung von Lehrergehältern. Festgehalten wird, dass für laufende (Personal-) Kosten nicht explizit gespendet wird, dass aber der Projektleitung über eine allgemeine Corona-Hilfe die Möglichkeit gegeben wird, deren Verwendung selbst zu bestimmen.

Frau Schulte beantragt 4.500,– Euro, davon 1.500,– Euro Corona-Hilfe. Es wird ein Vorratsbeschluss gefasst, da für den im letzten Jahr finanzierten Container noch  keine Belege vorhanden sind. Eine Auszahlung  der 4.500 Euro erfolgt nach Eingang der Belege.

Sakhinettipalli (Andra Pradesh/Indien): Manfred Schumacher berichtet, dass die finanzielle Lage des Projekts aufgrund von Corona durch starke Preissteigerungen, aber auch durch die immer häufiger auftretenden Tropenstürme und Überflutungen sehr angespannt ist. Hinzu kommen noch Ausgaben für Hygiene, Masken und andere Schutzmaßnahmen sowie die Auflage des Staates, einen „medical-room“ einzurichten. Zum Glück sind die Kinder bis jetzt von Ansteckungen verschont geblieben, aber durch die Quasi-Isolation der Kinder, die ständige Betreuung und die finanziellen Engpässe ist die Familie Nathen an der Grenze der Belastbarkeit – oder darüber hinaus. Dennoch geht es den Kindern – auch durch unsere Hilfe – den Umständen entsprechend gut. Für die nächste Zeit kann kein neues Projekt in Angriff genommen werden. Es geht jetzt erst einmal um die Beseitigung der Flutschäden, um Reparaturen und Instandhaltungen der bisherigen, weitgehend von uns finanzierten Dinge und Einrichtungen. Dafür beantragt Manfred Schumacher, laut Aufstellung von Mr. Kim Nathen, 6.600 Euro, plus 2.000,– Euro Corona-Hilfe. Kim Nathen bedankt sich in seiner Info ausdrücklich für unsere bisherige Hilfe.

Social Wellfare Council (Kathmandu/Nepal): Dr. Rolf Löw betreut dieses Projekt. Das Schulgebäude ist fertiggesgtellt, ca. 340 Schüler können unterrichtet werden. Davon bezahlen ca. 160 Kinder kein Schulgeld, da sie aus sehr armen Bevölkerungsschichten kommen. Diese Familien werden zur Zeit mit Lebensmittelpaketen unterstützt, da sie am meisten unter der Coronakrise leiden. Armut und Arbeitslosigkeit wurden auch hier extrem verstärkt. Die Infektionszahlen sind im ganzen Land sehr hoch; es herrscht ein allgemeiner Lockdown. Auch die Schule musste deswegen seit ca. eineinhalb Jahren schließen. Ein weiteres Problem stellt bei fehlenden Schulgeldzahlungen die Bezahlung der Lehrer dar, die ja nicht einfach entlassen werden können.

Rolf Löw stellt den Antrag auf 4.500,– Euro zur Finanzierung weiterer Lebensmittelpakete für die bedürftigen Familien sowie auf 3.500,– Euro  Coronahilfe, über deren Verwendung vor Ort entschieden werden kann.

Mitraniketan (Kerala/Indien): Uli Schmitz berichtet, dass die Schule wegen Corona größtenteils geschlossen war. Die selbst generierten Einnahmen des Projektes sind seit längerer Zeit weggebrochen. Die Lehrergehälter können, wie in Nepal, zur Zeit ebenfalls nicht gezahlt werden. Außerdem ist es sehr schwierig, die Kinder aus den weiter entfernt liegenden Stammesgebieten zurück nach Mitra zu bekommen, da es immer wieder zu Lockdowns kommt und der Schulbetrieb zeitweise untersagt wird. Die Familien der Kinder haben häufig nicht einmal mehr das Nötigste zum Überleben. 

Beantragt wird deshalb eine Corona-Hilfe von 2.000,– Euro Darüber hinaus soll die bereits in den letzten Jahren durchgeführte Renovierung des alten Mädchenwohnheims fortgesetzt werden, um den Mädchen nach ihrer Rückkehr eine menschenwürdige Unterkunft zu ermöglichen. Nachdem in den letzten Jahren das Erdgeschoss, das Dachgestühl, das Dach und der Außenbereich saniert  worden sind, soll nun der Ausbau des ersten Stocks in Angriff genommen werden.

Uli Schmitz schlägt vor, eine erste Rate von 12.000 Euro in 2021 auszuzahlen und im  nächsten Jahr mit einer weiteren Rate von 12.000 Euro die Renovierung des Mädchenwohnheims zu beenden. Die Möglichkeit, Unterstützungsmaßnahmen in dieser Höhe zu leisten, resultiert in erster Linie aus Spenden, die projektgebunden eingegangen sind.

Die beantragten Gelder für die einzelnen Projekte werden einstimmig genehmigt.

Verschiedenes

  • Bernhard Walter regt an, dass nach Möglichkeit (Entwicklung der Pandemie?) unsere Projekte von Vereinsmitgliedern besucht werden sollten. Dies würde eine bessere Kontrolle ermöglichen und die Motivation für Spenden erhöhen. 
  • Rolf Löw erklärt seine Bereitschaft, eine Reise zu dem Nepal-Projekt zu organisieren. Das Heisenberg-Gymnasium wird in (ferner?) Zukunft  wieder seine Indienfahrten aufnehmen und auch für das Projekt in Namibia gibt es Möglichkeiten für einen Besuch (eventuell Uli und Erika in 2022). Sakhinetipalli wird aufgrund der abgelegenen Lage und der  Verhältnisse in absehbarer Zeit schwierig bleiben. 
  • Die Suche nach neuen Projekten soll intensiviert werden. Damit könnte neuer Schwung in den Verein gebracht werden, hoffentlich auch mit jungen Mitgliedern. Grundsätzlich ist auch eine Unterstützung von Projekten in Deutschland oder Europa möglich.

Dank an Ika und Uli für Speis und Trank und Gastfreundschaft!     Sitzungsende um 22.30 Uhr

Jahresbericht 2020

Unsere Projekte im Überblick

Katmandu/Nepal

Unser Vereinsmitglied Rolf-Dieter Löw hatte letztes Jahr während eines Arbeitsaufenthaltes in Tandi die Gelegenheit, unser Schulprojekt in Sauraha zu besuchen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte die Schule etwa 450 Schüler und 19 Lehrer. Danach gab es große Schwierigkeiten mit der Erweiterung der staatlichen Schullizenz auf 9 Schuljahre, die erst nach langer Diskussion und politischer Intervention erworben werden konnte. Zwischenzeitlich sind 610 Schüler eingeschrieben, von denen 30% kein Schulgeld bezahlen müssen. Anlässlich der Erweiterung der Schülerzahl und der Klassenzimmer um sechs weitere, die von uns teilfinanziert wurden, wurde die Schule in „Green Society Public School“ umbenannt. Außerdem wurden ein zweiter Schulbus und 80 Schulbänke angeschafft. Im September soll die Schülerzahl auf 650 ansteigen, vorausgesetzt die Corona-Pandemie macht keinen Strich durch die Rechnung. Zwischenzeitlich beschäftigt die Schule 34 Personen, deren Lohn seit fünf Monaten wegen der ausfallenden Schulgebühren nicht bezahlt werden konnte. Insgesamt stehen 21 000 Euro an Personalkosten aus. Um die Lehrer an der Schule zu halten, beabsichtigt der Träger 50% des Lohnes auszuzahlen. Insgesamt ist die Entwicklung der Schülerzahl sehr erfreulich, d.h. die Schule wird von der umliegenden Bevölkerung sehr wertgeschätzt. Um die Qualität zu verbessern, bedarf es einer Erweiterung der technischen Ausrüstung und Personalentwicklung. Aktuell besteht der Wunsch auf Beschaffung von Beamern, Laptops und Projektor-Screens. Ob dieser Wunsch in den nächsten Jahren überhaupt verwirklicht werden kann, ist wegen der Corona-Situation völlig unklar. Nach aktueller telefonischer Auskunft von unserem Freund Sher konnte den bedürftigen Schülern und Familien mit Lebensmittelspenden geholfen werden, um die schlimmste Not zu lindern. Weitere Spenden werden aber in Zukunft wieder notwendig sein, da die nepalesische Regierung erneut einen kompletten Lock-down angeordnet hat.          

Mitraniketan/Indien

Seit 2017 stellt unser Verein Geld zurück, um das alte Mädchenwohnheim in Mitraniketan renovieren zu können, von 2017 bis 2019 insgesamt € 18.000. Das wunderschöne und im traditionellen Kerala-Stil erbaute Haus soll erhalten, insbesondere auch das mit alten Ziegeln bedeckte Dach behutsam saniertwerden.Es sei noch einmal daran erinnert, für wen wir  diese umfangreiche Baumaßnahme durchführen und warum die Renovierung absolut notwendig ist.Zielgruppe sind 120 Mädchen aus den Tribalregionen im Hochland Keralas, die in Mitraniketan eine Schulausbildung erhalten. Mit Tribals sind die Ureinwohner Südindiens gemeint, die in Lehmhüttendörfern in äußerster Armut leben. Die Mädchen stammen häufig aus zerrütteten Familien. Kriterium für die Auswahl dieser Mädchen ist einzig die soziale Bedürftigkeit der Familien, nicht ihre Religionszugehörigkeit. Die Schule in Mitraniketan ist für die Mädchen deshalb so wichtig, weil sie ohne diese Einrichtung keinen Zugang zu Bildung hätten. Die weite Entfernung zu ihren Heimatdörfern macht es zwingend erforderlich, dass sie in Mitraniketan wohnen. Der Wohnraum in den Hostels der Kinder ist in Mitraniketan jedoch äußerst knapp bemessen und – dies galt für das alte Mädchenwohnheim – nicht mehr menschenwürdig, da Dach und Dachgestühl marode waren und sich auch die sanitären und elektrischen Anlagen in einem katastrophalen Zustand befanden.

Ende 2019 wurde mit der eigentlichen Renovierung begonnen. Leider erwiesen sich das Dachgestühl und die Dachpfannen des alten Wohnheims teilweise als so marode, dass zusätzlicher Handlungsbedarf in erheblichem Umfang notwendig wurde. Dachgestühl und Dach sind inzwischen fertiggestellt worden. Auch die  Installationsarbeiten (insbesondere Duschen und Toiletten) konnten zwischenzeitlich realisiert werden, wenn auch nur im Erdgeschoss. Der Plan, die Renovierung des alten Mädchenwohnheims im März 2020 abschließen zu können, erwies sich insgesamt als zu optimistisch. Gründe dafür bestanden auch darin, dass im Erdgeschoss Fenster, Türen und die dazugehörigen Rahmen ausgetauscht werden mussten, weil das Holz durch Holzwürmer, Insekten/Termiten und Feuchtigkeit (Monsun) von innen völlig instabil und verrottet war. Äußerlich war dieser Zustand zunächst in dieser Tragweite nicht zu erkennen gewesen. Außerdem mussten die Wände, Türen und Fenster der zu einem Hang weisenden Seite durch eine Schutzmauer vor dem Monsunregen geschützt werden. Das finanzielle Gesamtvolumen der bisherigen Baumaßnahmen hat sich aus den oben genannten Gründen (auch wegen der Inflation) auf € 26.000 erhöht. Die zusätzlichen Ausgaben konnten in 2020 über Spenden und Fördergelder, die für Mitraniketan bestimmt waren, aufgefangen werden. Der Innenausbau der 2. Etage konnte unter den gegebenen finanziellen Bedingungen nicht mehr realisiert werden und bleibt einer weiteren Baumaßnahme in 2021 vorbehalten. Abschließend bleibt anzumerken, dass Schüler, Schülerinnen, Eltern und Lehrer des Heisenberg-Gymnasiums Ende Februar 2020 (gerade noch rechtzeitig vor der Corona-Krise) bei der Sanierung des Mädchenwohnheims tatkräftig geholfen haben und auf diese Weise Kosten eingespart werden konnten.

Sakhinettipalli/Indien

Auch in diesem Jahr hatte unser Projekt mit vielfältigen Problemen zu kämpfen. So mussten gleich zwei größere Überflutungen überstanden werden, die wieder einige Zerstörungen sowie Abschwemmungen von Boden auf dem Gelände mit sich brachten. Die Häufigkeit dieser Ereignisse lässt auch auf den Klimawandel schließen, so dass leider auch in Zukunft weiter damit zu rechnen sein wird.

Die Corona-Pandemie hat auch in Sakhinettipalli große negative Auswirkungen. Es kam zeitweise zu einem völligen Lock-down und die Schule musste für die externen Schüler  für einige Zeit geschlossen werden. Zumindest die Kinder des Projekts konnten aber auf dem Campus weiter notdürftig unterrichtet werden. Die Auswirkungen der Pandemie auf die ganze Gegend sind katastrophal und verschärfen die Armut vor allem durch zunehmende Arbeitslosigkeit, was wiederum die Lage vieler Kinder verschlechtert. Auch die laufenden Kosten für den Erhalt des Projekts und die Versorgung unserer Schützlinge sind stark gestiegen. Hinzu kommt, dass man seitens der öffentlichen Verwaltung verpflichtet wurde, ein Zimmer für Pandemie-Patienten einzurichten und dazu entsprechendes medizinisches Material zur Verfügung zu stellen. Dies ist natürlich – auch abgesehen von Corona – eine sinnvolle Sache, belastet aber das Budget  im Moment noch zusätzlich.

Glücklicherweise sind die von uns in den letzten Jahren geförderten Projekte (siehe die letzten Jahresberichte) weitgehend abgeschlossen, sodass unsere Spenden für die neue medizinische Einrichtung und für die Versorgung der Kinder, solange die außergewöhnliche Notlage anhält, eingesetzt werden können.

Die Leiter des Projekts, Mr. Kim und Samuel Nathan, bedanken sich ausdrücklich für unsere Hilfe, die das weitere Bestehen von Waisenheim und Schule ermöglicht – und wir können nur mit großem Respekt anerkennen, was diese Familie für die Kinder schon seit vielen Jahren leistet.

Windhoek/Namibia

Das Projekt inmitten des Slums am Stadtrand von Windhoek nimmt Kinder aus schwierigen Verhältnissen auf, die aus verschiedenen Gründen keine reguläre Schulbildung erhalten. Den Kindern werden Grundkenntnisse wie Schreiben, Lesen und Rechnen vermittelt, mit dem Ziel, in eine reguläre Schule eingegliedert zu werden. 2018 wurde das Schulprojekt zum ersten Mal durch den Verein unterstützt. Damals wurden zwei der drei Klassen in einem Klassenzimmer gemeinsam unterrichtet. Mit 4000 Euro sollte ein neues Klassenzimmer aus einem alten  Container gebaut und mit Mobiliar ausgestattet werden, um bessere Lernbedingungen zu schaffen. Ende letzten Jahres erreichte uns der freudige Bericht der Schulleitung, dass der Bau erfolgreich abgeschlossen werden konnte und die Mittel ausgereicht haben. Leider konnte der geplante Besuch des Projektes aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen gab es einen regen Austausch über Videochat, in dem die Projektleiterin, Frau Foibe Silvanus, noch mal ihren Dank ausgedrückt und über die neusten Ereignisse sowie weitere Unterstützungs-möglichkeiten berichtet hat: 

Die Anlieferung des Containers war für die Kinder ein großes Event, sie durften dabei helfen, ihn bunt anzumalen und auszustatten. Im letzten Schuljahr konnten dadurch bereits mehr Kinder aufgenommen und bessere Lernerfolge erzielt werden; 89 % der Schüler haben den Abschluss geschafft und konnten in die staatliche Schule eingegliedert werden. Neben den drei Schulklassen bietet das Projekt auch einen „Zufluchtsort“, psychologische Betreuung und Aufklärung für Kinder, die zuhause Gewalt und Missbrauch erfahren. Werden diese Kinder nicht früh genug aufgefangen und gebildet, werden sie in der Schule wenige Chancen haben. Deshalb besteht der Wunsch, einen weiteren Container für die Vorschulkinder zu beschaffen, was der Verein gerne ermöglichen möchte. Die Kosten dafür betragen ca. 3500 Euro. Im Gespräch tauschten wir uns auch über die aktuelle Situation aus. Die sehr strikten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Namibia haben in den Slums zu noch größeren Problemen geführt. Die Kinder leiden besonders, Mangelernährung und Gewalt nehmen zu, die Schule musste geschlossen bleiben. Die Projektmitarbeiter haben dennoch alles gegeben, um „ihr Viertel“, insbesondere ihre Schulkinder und deren Familien, in dieser schweren Zeit zu unterstützen, sei es durch Care-Pakete, die Installation von Gasherden oder Desinfektionsbrunnen. Ihr Engagement berührte uns tief. Daher wollen wir in dieser Situation mit 1000 Euro zusätzlich „Nothilfe“ leisten. Die diesjährige Unterstützung beläuft sich damit auf 4500 Euro. Sobald sich die Situation weltweit und in Namibia gebessert hat, soll das Projekt besucht werden. Aktuelle Bilder sowie weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Vereins sowie der Facebook-Seite des Projektes von Family of Hope Services: https://www.facebook.com/childreninneedinKatutura

Jahresbericht 2019

Unsere Projekte im Überblick

Katmandu/Nepal

Die „Mountain View English School“ in Chitwan (in der Nähe von Katmandu), die wir wie in den Jahren zuvor mit 6000 Euro unterstützt haben, ist fertiggestellt und  voll in Betrieb. Inzwischen besuchen 350 Schüler die Klassen 1- 9, die von 21 Lehrern betreut werden. Auch dieses Jahr konnte sich Rolf Dieter Löw in den Monaten März und April davon überzeugen, dass die Schule gute Arbeit leistet, bei der Bevölkerung einen exzellenten Ruf hat und akzeptiert wird. Der vorgesehene Schulgarten konnte aus finanziellen Gründen noch nicht verwirklicht werden. Ende diesen Jahres bzw. Anfang nächsten Jahres ist eine Aufstockung des Schulgebäudes mit bis zu fünf Klassenzimmern zur Erweiterung der Klassenstufen vorgesehen, damit die derzeitigen Schüler keinen Schulwechsel mehr vor ihrem Schulabschluss  vornehmen müssen und neue gesetzliche Vorgaben wie die Klassenzimmergröße etc. eingehalten werden können. Probleme bereitet die finanzielle Ausstattung der Schule. Die laufenden Kosten wie das Gehalt der Lehrer, Unterrichtsmaterialien etc. können nur knapp oder teilweise mit den Schulgeldern bestritten werden. Das finanzielle Defizit wird von nepalesischen Organisationen und Privatleuten ausgeglichen. Mit der Erweiterung der Schule und  steigenden Schülerzahlen wird eine Konsolidierung der Kosten erwartet. Unser Ansprechpartner Shiri von der Nichtregierungsorganisation „Green Society“ konnte sich leider in den letzten Monaten nicht so einbringen wie gewohnt, da er im Oktober 2018 von einem Nashorn schwer verletzt wurde und mehrere Monate im Krankenhaus lag. Zwischenzeitlich konnte er aber sein Engagement für die Schule wieder aufnehmen. Wie sinnvoll eine finanzielle Unterstützung der Schule auch von „Augenzeugen“ gesehen wird, mögen mehrere Geld- und Sachspenden unter Beweis stellen, die Rolf Dieter Löw während seines Aufenthalts in Nepal von Touristen entgegennehmen durfte.

Mitraniketan/Indien

Die 18. Reise einer Gruppe des Heisenberg-Gymnasiums nach Mitraniketan hat im Februar 2019 stattgefunden. 31 Schülerinnen und Schüler, einige Eltern und Lehrer leisteten während ihres Aufenthalts praktische Entwicklungshilfe vor Ort. Ein wenig anders als in den Vorjahren – bedingt durch die Tatsache, dass die bisherigen Maßnahmen zur Wasserversorgung die schlimmsten Engpässe beseitigen konnten – wurde der Schwerpunkt der Aktivitäten auf die Instandsetzung und Erneuerung einiger Gebäude gesetzt. 

Da Mitraniketan neben der schulischen Bildung auch berufliche Fertigkeiten vermittelt, betreibt es  Werkstätten wie z.B. eine Schmiede oder eine Schreinerei. Die alten Backsteingebäude waren in die Jahre gekommen und eine tatkräftige Gruppe von Schülern, angeleitet durch die kompetente Aufsicht und Anleitung eines Vaters, riss das Dach der alten Schmiede sowie einige marode Mauern ab und half bei der Erneuerung der Dachkonstruktion mit. Parallel dazu wurden die alten Eisentore geschmirgelt und gestrichen.

Eine zweite Gruppe baute einen Zugangsweg zu dem neuen Boys Hostel. Das steile Gelände birgt die Gefahr, dass während der Monsunzeit große Wassermengen die Erde bis auf die harte und undurchlässige Lateritschicht wegspülen. Um dies zu verhindern, wurden zunächst Gräben zur Errichtung einer Schutzmauer auf beiden Seiten des Wegs ausgehoben, bevor die benötigten Granitsteine zur Baustelle per Muskelkraft transportiert wurden. Das eigentliche Mauerwerk wurde durch einen lokalen Maurer errichtet, der auch den Zugangsweg asphaltierte. Das Endergebnis konnte noch vor der Abreise der Gruppe besichtigt werden.

Eine dritte Schülergruppe, ausgestattet mit Malerutensilien und Abrisswerkzeugen, widmete sich einigen Räumen im Peoples College, vorgesehen für die Unterbringung der Mädchen, die dort eine berufliche Ausbildung absolvieren. Die Außenanlage musste zunächst gesäubert werden, ein alter und poröser Zementtank musste weichen, an dessen Stelle die künftigen Bewohnerinnen ihre Wäsche waschen können. Harte Arbeit mit einem sehenswerten Ergebnis! Die seit Jahren ungenutzten Räume wurden ausgemistet, hergerichtet und gestrichen. Praktisch und zentral gelegen ist ein neu gestalteter und gekachelter Raum mit Duschen und Toiletten. In Zukunft können dort wieder alle an der fachlichen Ausbildung teilnehmenden Mädchen untergebracht werden.

Neben diesen Renovierungsarbeiten besichtigte Uli Schmitz alle bisher vom Verein finanzierten Gebäude und Anlagen, erstellte – soweit erforderlich –  eine Mängelliste und besprach die  noch bevorstehende Renovierung des alten Girls Hostels. Erfreuliches Ergebnis für alle, die das Umfeld kennen: Es wird kein neues Gebäude mehr errichtet, sondern das alte, wunderschöne und im Kerala-Stil erbaute Haus erhalten. Die Bausubstanz ist besser als erwartet und kann durch einfühlsamen Einsatz modernen Materials kostengünstig restauriert werden. Die Finanzierung durch den Verein ist durch Rücklagen gesichert.

Sakhinettipalli/Indien

Nach den verheerenden Monsunniederschlägen des letzten Jahres, verursacht durch  tropische Wirbelstürme (Cyclone), mussten größere Beträge des ohnehin knapp bemessenen Budgets für Wiederinstandsetzungsarbeiten ausgegeben werden. Das Wasser hatte den Campus überflutet und Erde abgeschwemmt sowie Gebäude beschädigt. Dennoch konnten die meisten von uns geförderten Maßnahmen durchgeführt werden. Sehr wichtigwaren die Schutzmaßnahmen zur Sicherheit derKinder vor Übergriffen durch Banden von Kleinkriminellen, Bettlern und radikalisierten Hindugruppen, aber auch vor herumstreunenden halbwilden Hunden oder anderen Tieren. Eine Schutzmauer einschließlich eines massiven Eingangstores  umzieht nun das gesamte Projekt und bietet eine gewisse Sicherheit. Weitere von uns geförderte Ausgaben wurden u.a. getätigt für Gaskocher und Geschirr für die Küche,  eine Waschmaschine, eine Kühltruhe, die Fertigstellung des Heißwassersystems sowie eine zahnärztliche Untersuchung und ggf. Behandlung der Kinder. Hinzu kommen natürlich die laufende Versorgung der Kinder sowie der Unterhalt der Schule. Dies ist nur möglich durch den unermüdlichen Einsatz der Familie Nathan und ihre Spenden. 

Indien als Volkswirtschaft macht zwar große Fortschritte, es ist aber offensichtlich immer noch nicht möglich (aus vielerlei Gründen), die Armut in großen Landesteilen zu beseitigen. Daher ist unser/Ihr Engagement so wichtig. Es hilft konkret einzelnen  Menschen. Ein weiteres Beispiel, zitiert aus einem Brief der Familie Nathan,  soll dies verdeutlichen: „Letztes Jahr brachte ein Mann zwei Kinder aus dem nahegelegenen Distrikt zu uns. Er kannte unser Projekt durch einen Koch, der bei uns gearbeitet hatte. Diese zwei Kinder haben ihre Eltern verloren und kämpften auf der Straße um ihr Überleben. Sie waren, als sie zu uns kamen, in einer schrecklichen Verfassung. Sie lebten von Abfall. Manchmal fanden sie noch brauchbare Dinge und konnten sie verkaufen, um sich ab und an etwas zu essen leisten zu können. Sie schliefen meist an den Eisenbahnschienen in der Nähe eines Shopping Centers. Seit Thupakula und Pravar hier sind, hat sich ihr Leben komplett geändert. Sie sind sehr glücklich in unserem Haus, werden gut versorgt und gehen  hier zur Schule.“

Windhoek/Namibia

Einst deutsche Kolonie, bis 1990 unter der Herrschaft des südafrikanischen Apartheid-Systems, ist Namibia heute zwar eines der wohlhabendsten Länder Afrikas, aber auch das mit den größten Einkommens- und Bildungsunterschieden. Ca. 20 % der namibischen Kinder sind verwaist und fast ebenso viele, trotz des gut etablierten Schulsystems, ohne Schulbildung. Das Schul- und Sozialprojekt „Family of Hope Services“, 2003 von einer botswanischen Sozialarbeiterin gegründet, möchte diesen Ungleichheiten mit einem innovativen Konzept entgegenwirken. Mit einer vielseitigen Sozialarbeit, wie der Hilfe bei Behördengängen oder der Trauma-Behandlung, liegt der Schwerpunkt des Projektes auf der (Wieder-)Eingliederung der Jugendlichen in Schule und alltägliches Leben. Das Herzstück ist die kleine, aus Containern zusammengezimmerte Schule in Katutura, einer informellen Siedlung am Rande Windhoeks. Die Schule nimmt kostenlos Kinder auf, die nicht lesen und rechnen können und/oder Konzentrationsschwierigkeiten durch Erkrankung, Unterernährung oder Traumata haben. Ziel ist es, dass jedes Kind nach drei Jahren (wieder) eine staatliche Schule besuchen kann. Die bisher eingerichteten drei Klassen wurden auf Grund eines Umzuges in zwei Klassenräumen unterrichtet, was den Lernerfolg sehr erschwerte. Mittel wurden daher dringend für den Bau eines dritten Klassenzimmers (40.000 ND), für die entsprechende Einrichtung sowie für neue Schulbücher (16.000 ND) benötigt. „Zukunft für Kinder“ hat dieses Vorhaben mit 4.000 Euro unterstützt. Der Kontakt entstand über einen Namibia-Aufenthalt eines Vereinsmitgliedes, woraus sich ein anschließendes Volontariat an der Schule sowie eine gute Beziehung zu den einheimischen Lehrer  n und der Leiterin Foibe Silvanus ergeben hat. Eine Fortführung unseres Engagements für dieses Projekt hängt allerdings von der künftigen Zusammenarbeit ab. Insbesondere müssen Projektanträge bzw. -vorschläge, Kostenpläne sowie entsprechende Nachweise (Fotos) und Rechnungen zeitnah geschickt werden.

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